Hahnweide - Zell am See

Bildbericht: Über Wolken, Nebel und schneebedeckten Alpen


Datum: 28.12.2007
Flugzeug: C-152
Wetter: Inversionswetterlage unter sich abschwächendem Hochdruckeinfluss mit ausgedehnten Nebel- und Hochnebelfeldern zwischen Schwäbischer Alb und Alpen sowie wolkenfreiem Alpenraum.

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Bilder: Martin Wieczorrek

 


Gute VFR-Wetterbedingungen im Winter sind nicht selbstverständlich. Oftmals lassen sich brauchbare Vorhersagen nur relativ kurzfristig erstellen, was eine grobe Planung einige Tage im Voraus sehr erschwert (nicht zu verwechseln mit der eigentlichen Flugwettervorbereitung vor dem Start). So sind Hochdruckgebiete in den Wintermonaten alles andere als ein Garant für gute Sichten und passende Wolkenuntergrenzen. Meist gibt es bei beginnendem Hochdruckeinfluss nur Zeitfenster von ein bis zwei Tagen, bis sich Nebel oder Hochnebel ausbreiten und VFR-Flüge unter anderem in vielen Flußtälern Süddeutschlands unterbinden. Günstige Verhältnisse trifft man beispielsweise in Fällen an, wenn im Vorfeld eines neuen, langsam heranziehenden Tiefs ein südlicher bis westlicher Wind mit ausreichender Mindestgrundströmung vorherrscht, dabei in den unteren Luftschichten recht trockene Luft beteiligt ist und dichte Bewölkung die fragliche Region zunächst noch nicht erreicht. Es muss also eine ganze Menge passen - ein solcher Fall lag am 28.12.2007 vor.

Für die konkrete Wettervorbereitung vor dem Start wurden neben anderen Quellen einige Karten aus "pc_met" abgerufen, die sich als äußerst hilfreich erwiesen.


Anlayse Bodenluftdruck von 01 Uhr MEZ


Wetterzustand am Boden von 09 Uhr MEZ


Sichtweite um 09 Uhr

Demnach waren die Bedingungen am Startplatz bei Stuttgart ausreichend und im Zielgebiet hervorragend. Von der Schwäbischen Alb bis ins Alpenvorland lah allerdings ein großes Gebiet Nebel- und Hochnelgebiet, wobei meist sogar gefrierender Nebel gemeldet wurde.
Der Blick auf das Infrarot-Satellitenbild zeigte zusätzlich hohe Bewölkung, deren Überfliegen auf Grund der großen Höhe nicht möglich gewesen wäre. Aufklärung brachte die Auswertung von Radiosondenaufstiegen (Temp), die das Temperatur, Wind- und Feuchteprofil vom Boden bis in die Stratosphäre zeigen.


Infrarot Satellitenbild von 0730 Uhr MEZ

Das Satellitenbild zeigt Bewölkung in hohen Luftschichten, die mit einer C-152 auf keinen Fall zu überfliegen wäre.

Abflugbereit auf der Hahnweide



Wenige Minuten nach Überfliegen der Albkante in Richtung Südosten der Beginn des erwarteten Nebelfeldes



Hopfensee



Achensee nördlich des Inntals



Großer Rettenstein voraus, dahinter bereits das obere Salzachtal, beginnender Sinkflug



Heading home: FL85 outbound Eurach VOR



Traumhafter Blick, ... aber gut, dass der Motor das nicht sehen kann :-)



Ein super Tag geht allmählich zu Ende ...



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